82. Jahrestagung der Gilde Soziale Arbeit
„Zwischen Zweifel und (Un)Gewissheit – dem Utopischen auf der Spur“
18. bis 20. Mai 2023 im Haus Neuland (Bielefeld)
Fachkräfte in der Sozialen Arbeit brauchen nicht nur ‚Wissen – Können – Haltung‘, sondern auch so etwas wie ‚Durchhaltevermögen‘ für ihre anspruchsvollen Aufgaben, die sie oft unter sehr herausfordernden und/oder prekären Bedingungen (wie etwa Personalmangel in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe oder zugespitzte gesellschaftliche Krisenmomente) gestalten müssen. Woher kommt der dafür nötige ‚lange Atem‘, was ermutigt und stärkt, wie entstehen kreative Ideen für den Umgang mit spannungsvollen und belastenden Situationen? Und was geschieht, wenn diese Ressourcen für Widerstandsfähigkeit nicht zur Verfügung stehen?
Die 82. Jahrestagung der Gilde Soziale Arbeit geht diesen Fragen vom 18. bis 20. Mai 2023 auf unterschiedliche Weise nach: über inhaltliche Impuls-Referate sowie die vielfältige Gestaltung gemeinsamer Diskussionen. In diesen können Erfahrungen aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern aufgegriffen, reflektiert und mögliche Handlungsstrategien ausgelotet werden. Erstmalig gibt es für Teile der Tagung im Vorfeld auch einen „offenen Call“, mit dem alle Mitglieder und Freund*innen der Gilde sowie andere Interessierte eingeladen werden, Beiträge einzureichen. (Weitere Informationen werden unter https://gilde-soziale-arbeit.de/ laufend aktualisiert).
Open Call:
Wir möchten uns im Rahmen der 82. Jahrestagung mit den aktuellen Handlungsanforderungen, -zwängen und -nöten von Fachkräften der Sozialen Arbeit auseinandersetzen und gemeinsam erkunden, welche (widerständigen) Strategien gefunden werden können bzw. bereits existieren, die es ermöglichen – z.B. im Zusammenhang mit etwaigen Vereinnahmungstendenzen von Bezugsdisziplinen oder der fortgeschrittenen ‚Ökonomisierung des Sozialen‘, im anhaltend starken bzw. sich ausweitendem Risikodiskurs usw. – mit Blick auf die eigene Professionszugehörigkeit handlungsfähig zu bleiben und/oder Handlungsfähigkeit zu eröffnen.
Während sich der erste Tagungstag zwischen unterschiedlichen dystopischen und utopischen Perspektiven auf die Thematik bewegt, sollen am zweiten Tagungstag u.a. in Gesprächsforen entlang verschiedener Handlungsbereiche/-felder Sozialer Arbeit (Kita, HzE, Kinder-, Jugend- und Familienarbeit, Amt, Studium, Justiz) „Kipppunkte“ thematisiert, herausgearbeitet und zur Diskussion gestellt werden, die das Handeln der Sozialen Arbeit er- bzw. verunmöglichen (können). Der letzte Tagungstag soll methodisch ausgestaltet einen Raum für ein dialogisches Gespräch eröffnen, um Neues, Utopisches, Visionäres und noch nicht Vorstellbares mit Blick auf die Zukunft Sozialer Arbeit zu diskutieren. Ausgehend davon können sich die Abstracts z.B. auf Best-Practice-Beispiele, subversive Strategien, ‚Phantastisches‘, diskriminierungskritische und/oder gerechtigkeitsorientierte Perspektiven etc. oder auch auf konkrete ‚Kippmomente‘ entlang der o.g. Handlungsfelder/-bereiche beziehen.
Der Call richtet sich an Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen (aller Statusgruppen) der Sozialen Arbeit sowie auch weitere Personen (z.B. gewerkschaftlichen Perspektiven).
Vorschläge im Umfang von max. 2000 Zeichen werden bis 25.09.2022 an geschaeftsfuehrung@gilde-soziale-arbeit.de erbeten. Eine Rückmeldung erfolgt bis spätestens Ende Oktober 2022. Die Tagung wird im Haus Neuland bei Bielefeld stattfinden (https://www.haus-neuland.de/). Für Referierende können anfallende Fahrt- (Bahnfahrten 2. Klasse, bzw. 0,25€ je gefahrenen Kilometer) und Übernachtungskosten in einem Economy Mehrbettzimmer erstattet werden. Sollten Sie/Solltest Du Letzteres in Anspruch nehmen wollen, bitten wir um eine kurze Information diesbezüglich bei Einreichung des Abstracts.
Wir freuen uns auf Ihre/Deine Teilnahme und eine rege Beteiligung am Call!