Jubiläumstagung 2025

100 Jahre Gilde Soziale Arbeit – Konflikte und ’social action‘ – Die Geschichte(n) von Morgen“ – 28. bis 31. Mai 2025 im Haus Neuland (Bielefeld)

Inhaltliche Rahmung:
Die Gilde Soziale Arbeit blickt auf eine vielschichtige bewegte und zugleich ‚bewegende‘ Geschichte zurück, die von unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts geprägt worden ist.

Offiziell gegründet wurde die Gilde im Jahr 1925, als Zusammenschluss von verschiedenen Akteur_innen, die sich ‚im Geist der Jugendbewegung(en)‘ verbunden fühlten. Die beteiligten Personen waren in verschiedenen Bereichen Sozialer Arbeit tätig und an den entsprechenden Fragen und Problemstellungen überaus interessiert. Anliegen der Gründungsakteur_innen war es – so die Quellen aus dieser Zeit – aufgrund einer beobachteten Not der Einzelnen einen losen Zusammenschluss der Vielen zu schaffen. Dieser Zusammenschluss sollte Möglichkeiten des Austauschs und der Diskussion von Erfahrungswissen der ‚Sozialtätigen‘ bieten und zugleich einen Raum für (neue) Impulse und Weiterentwicklungen eröffnen – ‚nach innen‘ wie ‚nach außen‘. Die überlieferten internen und publizierten Dokumente der Gilde Soziale Arbeit weisen diese als einen Zusammenhang aus, in dem sich die Jahrhundertgeschichte Sozialer Arbeit in Deutschland wie in einer Art Mikrokosmos ‚spiegelt‘.

Anlässlich ihres bald 100jährigen Bestehens setzt sich die heutige Gilde Soziale Arbeit e.V. kritisch mit ihrer eigenen Geschichte (und Geschichtsschreibung) auseinander und betrachtet diese zum einen entlang prägender Akteur_innen und ihrer Geschichten in den jeweiligen zeitgenössischen Kontexten, zum anderen anhand prägender, auch konflikthafter Themen. Das dokumentiert sich auch in einem Jubiläumsbuch, das auf der Grundlage zuvor noch nicht zugänglichen Materials und vieler Oral History-Gespräche erarbeitet worden ist.

Vom 28. bis 31. Mai 2025 begeht die Gilde Soziale Arbeit im Rahmen ihrer 84. Jahrestagung ihr 100. Jubiläum im Haus Neuland (bei Bielefeld). Dabei wird/werden die Geschichte(n) der Gilde aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet – auf auch ungewöhnliche Weise und mit kreativen Mitteln; besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Praktiken und Politiken der Geschichtserzählung und -darstellung selbst.

Bis heute sind ‚Bewegungen der Kritik‘ (in) der Sozialen Arbeit von Widersprüchlichem durchzogen. Die Jubiläumstagung im Jahr 2025 dehnt die Bewegung kritischer Selbstreflexion nun auf den Zeitraum von 100 Jahren aus. Dabei soll diese besondere Tagung neben der Fokussierung auf das Gestern auch den Blick der Gegenwart schärfen und über den Tellerrand der Gilde Soziale Arbeit hinaus zur Beschäftigung mit den Fragen beitragen: Was prägt Soziale Arbeit im Jetzt und Heute? Was lehrt uns das Gestrige und Gegenwärtige? Wie möchten und müssen wir auf dieser Basis Soziale Arbeit zukünftig denken und gestalten? Der Begriff ‚social action‘, der von Gilde-Mitgliedern im Laufe der Zeit geprägt wurde, im Sinne eines Aktivwerdens, soll entsprechend auch zum Handeln auf der Tagung und darüber hinaus inspirieren.

Zur Jubiläumstagung möchten wir alle einladen, die neugierig auf die – alte und junge – Gilde Soziale Arbeit sind!


Organisation, Anmeldung und Tagungspreise

Tagungsort
Haus Neuland, Bielefeld / Sennestadt
Senner Hellweg 493, 33689 Bielefeld
Telefon 05205 9126-0, Telefax 05205 9126-20
Email info@haus-neuland.de
www.haus-neuland.de

Tagungspreise:
Mehrbettzimmer Economy 284,00 €
(ALG II-, Sozialhilfe- und AsylbLG-Leistungsempfänger*innen sowie allein zahlende Studierende, die keinen anderen Zuschuss erhalten, können bei der Geschäftsführung der Gilde für das Mehrbettzimmer einen Zuschuss von 50€ beantragen, wenn sie die Teilnahmegebühr beim Haus Neuland bereits bezahlt haben)
Doppelzimmer Komfort 326,00 €
Einzelzimmer Komfort (nur begrenzt) 392,00 €
ohne Übernachtung 197,00 €
Für Kinder inkl. Verpflegung und Übernachtung auf Anfrage (Kinder bis 6 Jahre kostenfrei; Betreuungsbedarf bitte bei der Geschäftsführung der Gilde Soziale Arbeit e.V. anmelden)

Shuttle vom Bhf. Bielefeld-Sennestadt (pro Fahrt) 12,00 €

Mitglieder können bei der Geschäftsführung der Gilde einen Zuschuss von 21€ beantragen.

Anmeldung bitte bis zum Montag, den 12. Mai 2025 über Haus Neuland:
https://www.haus-neuland.de/bildung/details/seminar/gilde-soziale-arbeit-43808

Gilde Soziale Arbeit e.V.
c/o Sächsische Landjugend e.V.
Unterer Kreuzweg 6
01097 Dresden
Email: geschaeftsfuehrung@gilde-soziale-arbeit.de


PROGRAMM

Donnerstag, 29. Mai 2025

09:30Tagungseröffnung: „Die alte Dame lebt!“
Prof.‘in i.R. Dr.‘in Susanne Maurer (Sprecherin des Gildeamtes)
Thematischer Schwerpunkt: historisierte Gegenwart
10:00-10:15Eine generationsübergreifende Geburtstagsrede
Ursula und Christina Bast (Gildemitglieder)
10:15-11:00Der etwas andere literarische Moment, oder: Poesie trifft Gesellschaftskritik
Andreas Borchert und Susanne Maurer
11:15-12:00Bewegte Kommunikation zur Einstimmung auf die Tagung – thematische Spaziergänge, gedankliche Rolle vorwärts und mehr…
Mittagessen
Thematischer Schwerpunkt: vergegenwärtige Geschichte
14:00-16:00„Die alte Dame“ Gilde Soziale Arbeit –
100 Jahre widersprüchliche Bewegungen der Kritik

Sarah Blume, Bianca Fiedler und Anne Reber (Hrsg. des Buches)
Kaffeepause
16:30-17:00Laudatio hoch 3 – eine Würdigung aus drei Perspektiven
Prof. i.R. Ullrich Gintzel (ehemals u.a. EHS Dresden, Gildemitglied);
Prof.‘in Dr.‘in Wiebke Dierkes (HS RheinMain, Gildemitglied);
Christoph Kusche (ENSIS – European Network for Social Innovation and Solidarity, Gildemitglied)
17:15Eröffnung der Jubiläumsausstellung
u.a. mit Unterstützung von Cosima Bast, Sarah Fechner und Friederike Rupp (Marburg)
Abendessen
19:30Denken.Fühlen.Handeln. (AT)
Prof. Dr. Paul Mecheril und n.n. (Organisator*innen des DFH-Festivals an der Uni Bielefeld)

Freitag, 30. Mai 2025

Thematischer Schwerpunkt: Konflikt-Reflexion, historische Einordnung und ’social action‘
9:00Literarischer Moment: Andreas Borchert
9:15-10:15Die Diskussionskultur der Gilde von früher bis heute
Prof. i.R. Dr. Stefan Schnurr (ehemals Fachhochschule Nordschweiz)
10:30-12:30Diskussionsforen zu verschiedenen Themen (Details am Ende der Seite):
Verhältnisse an Hochschulen (der Sozialen Arbeit)
Lea Kuhn, Katharina Knoll & Isabella Rombey (alle, teils ehemalige Studierende der PU Marburg)
Theoretical dislocation in global south-north relations: Self-Interrogation by Migrant Women – Dislocated Bodies in Social Action
Jaika Maem Gradiz Arce (Wolfenbüttel)
Prof.’in Dr.’in Melinda Madew (EH Ludwigsburg)
Dr.’in Patricia Baquero Torres (MLU Halle-Wittenberg)
Anu Radha Aldenhoff (HS Düsseldorf, Soziale Arbeit B.A.)
Jessica Eckhardt (MLU Halle-Wittenberg)
Soziale Arbeit in der Bewährungshilfe
Tobias Brauer (Berlin, ZKPF)
Diversität: Reden von einer ständig Anwesenden
Nicoletta Rapetti (Bibez e.V., Heidelberg)
Zwischen Selbst-Bewusstsein, Selbst-Täuschung und Selbst-Verständnis – Nachdenken über ‚fortschrittliche‘ Soziale Arbeit
Prof.’in i.R. Dr.’in Susanne Maurer (ehemals PU Marburg)
Prof. Dr. Andreas Eylert-Schwarz (HSD Hochschule Döpfer Potsdam)
Jugendarbeit und political action – Wirkungen einer Kampagne
Julia Wnetrzak (Valtenbergwichtel e.V., Neukirch O.L.)
Andreas Borchert (Sächsische Landjugend e.V.)
Mittagessen
14:30-15:30Gilde-Rundfunk – Talk Edition
gestaltet von Christoph Gottmann und Carla Kerbe (Gildeamt, Kassel und Marburg)
– Kaffeepause –
16:00-18:00kulturelle Angebote der Teilnehmenden (ad hoc vor Ort)
Abendessen
19:30Mottoparty „Tanz durch die Jahrzehnte“
Paula und Edel (Radio Unerhört Marburg e.V.)

Samstag, 31. Mai 2025

Thematischer Schwerpunkt: Zurück in die Zukunft
9:00Literarischer Moment: Andreas Borchert
9:15-9:45Fotodokumentation zur Tagung – “Wenn Bilder für sich sprechen – Szenen eines Jubiläums“
Dr.’in Konstanze Wetzel & Jörg Kress (Rundbriefredaktion, Magdeburg und Koblenz),
Amrit Singh und Tayfun Yorulmaz (Studierende der PU Marburg)
10:00-11:30Geschichtsschreibung / Aktion / Diskussion – finde deinen Abschluss:
Biografische Erinnerungsbedarfe vergessen? Transnationale Befunde zu Aufzeichnungs- und Archivierungspraktiken in der Heimerziehung
Dr. Maximilian Schäfer (Universität Osnabrück)
Vorhang auf und Action! – Oder: (Immer) Das Theater (mit) der Gilde
Franziska Leissenberger (TU Dortmund, Promovendin TU Dresden)
„Freiraum-Erlebnis-Diskussion“
Nimm deine (neuen) Lieblingsmenschen, sucht euch einen Ort und sprecht über die Tagung: Was hat euch bewegt? Was nehmt ihr mit? Was lasst ihr da? Und was wollt ihr tun, bis ihr euch nächstes Jahr zur Jahrestagung wieder seht 😊
11:30-12:00Verabschiedung und Ende der Tagung

Anreise bereits am Mittwoch, 28. Mai 2025, ab 17 Uhr möglich (Tagungspreise beinhalten diese Übernachtung bereits).

Mitglieder-Versammlung am Mittwoch, 28. Mai 2025, um 19:30 (offen für alle Interessierten)
danach Gespräche am Kamin (Kennenlernen und Informationen)


Detailinformationen zu den Diskussionsforen:

Verhältnisse an Hochschulen (der Sozialen Arbeit)
Lea Kuhn, Katharina Knoll & Isabella Rombey

Beschreibung folgt…

Theoretical dislocation in global south-north relations: Self-Interrogation by Migrant Women – Dislocated Bodies in Social Action
Jaika Maem Gradiz Arce, Prof.’in Dr.’in Melinda Madew, Dr.’in Patricia Baquero Torres, Anu Radha Aldenhoff, Jessica Eckhardt

The body is a political space that carries messages of conformity to standards of normality and belonging. But what happens when the bodies of migrant women communicate messages that fall outside the realm of acceptability? Among us are dislocated migrant bodies that dare speak different truths beyond the realm of the ordinary. It is a struggle for migrant bodies to seek situatedness in societies that pretend political correctness only in so far as the privileges of those who dominate institutions remain untouched.

This Forum is a conversation on how even those with marginalized bodies can celebrate their physicality by persevering in their achieved roles as social workers, educators, activists. By itself, such stubborn resistance is the summary of social action carried out with success in the midst of societal backlash and hostility. It is in social action that Global South migrants have not allowed themselves to be dispossessed and disempowered despite their treatment as dislocated bodies in the Global North.

Soziale Arbeit in der Bewährungshilfe
Tobias Brauer

Beschreibung folgt…

Diversität: Reden von einer ständig Anwesenden
Nicoletta Rapetti

Beschreibung folgt…

Zwischen Selbst-Bewusstsein, Selbst-Täuschung und Selbst-Verständnis – Nachdenken über ‚fortschrittliche‘ Soziale Arbeit
Prof.’in i.R. Dr.’in Susanne Maurer, Prof. Dr. Andreas Eylert-Schwarz

Beschreibung folgt…

Jugendarbeit und political action – Wirkungen einer Kampagne
Julia Wnetrzak und Andreas Borchert

„Es ist nicht wichtig, wie groß der erste Schritt ist, sondern in welche Richtung er geht.“ (Verfasser*in unbekannt)

Stellt euch vor, es heißt „Jugend- und Familienarbeit wirkt“ und alle glauben euch das – selbst Ihr! Jetzt geht es los und es wird groß – Ihr müsst nur noch in dieses Diskussionsforum kommen! Die Kampagne „Jugend- und Familienarbeit wirkt“ (im Landkreis Bautzen) zeigt euch, wie Lobbyarbeit gelingen und sogar Spaß machen kann. Nach einem kurzen Einstieg über durchgeführte Aktionen der Kampagne bringen wir euch gleich ins Tun und Reflektieren anhand konkreter Beispiele. Danach führen wir euch hinter die Kulissen der Kampagne und zeigen euch, wie sie entstanden ist, welche Ziele sie verfolgt (hat) und wie der Stand aktuell ist. Fragen und Diskussionen sind ausdrücklich erwünscht!

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