Brüchige Welten? – Von veränderten Lebenslagen und fortschreitender Digitalisierung
9. – 12. Mai im Haus Neuland (Bielefeld)
Thematischer Rahmen:
Die Soziale Arbeit ist in allen ihren Handlungsfeldern mit sich massiv verändernden
Lebenslagen der Menschen und Veränderungen ihrer Profession konfrontiert:
Fachkräfte Sozialer Arbeit nehmen die widersprüchlichen Lebenswirklichkeiten
insbesondere der jüngeren Zielgruppen Sozialer Arbeit (vgl. Shell-Studie; 15. Kinder- und Jugendbericht) wahr, die von Armut oder Reichtum ebenso bestimmt sind wie von verschiedenen Bildungsmilieus. Die Heterogenität der Lebenswelten von Adressat*innen zeigt sich in Einrichtungen der Jugendarbeit, der Kindertagesförderung oder der Familienbildung, während Hilfen zur Erziehung traditionell eher mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Wie kann in der Praxis Sozialer Arbeit vor diesem Hintergrund ein angemessenes und zeitgemäßes Verständnis der Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen entwickelt werden?
Zugleich verändern Prozesse einer weitreichenden Digitalisierung auch die Soziale Arbeit und stellt sie vor neue Herausforderungen; das betrifft nicht nur die stark veränderte – und auch den Alltag von Adressat*innen verändernde – Mediennutzung, sondern auch die Digitalisierungsprozesse in der institutionellen Bildung und Erziehung, die auf Arbeitsweisen und Arbeitsansätze in der Sozialen Arbeit zurückwirken. Was die Digitalisierung der Arbeitswelt für die Profession Soziale Arbeit ganz unmittelbar bedeutet, ist bislang nur wenig reflektiert. Was bedeutet die mit dem Begriff „Arbeit 4.0“ verbundene Vision einer weltweit vernetzten, selbstlernenden und digitalisierten Arbeitswelt für eine „Soziale Arbeit 4.0“? Wie sieht IT-unterstütztes sozialarbeiterisches, pädagogisches und therapeutisches Handeln aus? Steht der Sozialen Arbeit eine professionelle Revolution unter dem Vorzeichen der Digitalisierung bevor?
Die Jahrestagung 2018 der Gilde Soziale Arbeit will sich auf der Basis kritischer
Bestandsaufnahmen und einzelner Analysen mit diesen Veränderungen beschäftigen. Die Auswirkungen der derzeitigen gesellschaftlichen Umbrüche und der Digitalisierung auf das Leben der Menschen sowie auf Profession und Disziplin Sozialer Arbeit bilden dabei die Schwerpunkte der Auseinandersetzung.
Dokumente: