Nur noch 14 Tage bis zur Jahrestagung

Es sind nur noch 14 Tage bis zur 78. Jahrestagung der Gilde Soziale Arbeit e.V. im Haus Neuland in Bielefeld. Für alle die noch unentschlossen sind, gibt es jetzt noch einmal einen kompakten Flyer mit allen Informationen.

Wir würden uns freuen, mit Ihnen über „Brüchige Welten“, „Veränderte Lebenslagen“ und „Fortschreitende Digitalisierung“ zu diskutieren!

Die Anmeldung ist noch immer hier möglich:

78. Jahrestagung der Gilde Soziale Arbeit e.V.

Ihre Gilde Soziale Arbeit e.V.

Flüchten oder Standhalten? – Ein Werkstattbericht

Unter dem Titel „Flüchten oder Standhalten? Chancen und Nöte sich für eine menschenorientierte Soziale Arbeit zu engagieren!“ veranstaltete die Gilde Soziale Arbeit e.V. in Kooperation mit ver.di, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft am 02./03.März 2018 in Berlin ein Werkstattgespräch mit Mitarbeiter*innen aus dem Allgemeinen Sozialen Dienst aus verschiedenen Regionen von Deutschland. Ausführlichere Informationen zu dieser Werkstatt finden sich unter: Werkstatt März 2018

Brüchige Welten? – Von veränderten Lebenslagen und fortschreitender Digitalisierung (Jahrestagung 2018)

Jahrestagung der Gilde Soziale Arbeit 2018

Brüchige Welten?

Von veränderten Lebenslagen und fortschreitender Digitalisierung

9. – 12. Mai im Haus Neuland (Bielefeld)

Die Soziale Arbeit ist in allen ihren Handlungsfeldern mit sich massiv verändernden Lebenslagen der Menschen und Veränderungen ihrer Profession konfrontiert:

Fachkräfte Sozialer Arbeit nehmen die widersprüchlichen Lebenswirklichkeiten insbesondere der jüngeren Zielgruppen Sozialer Arbeit (vgl. Shell-Studie; 15. Kinder- und Jugendbericht) wahr, die von Armut oder Reichtum ebenso bestimmt sind wie von verschiedenen Bildungsmilieus. Die Heterogenität der Lebenswelten von Adressat*innen zeigt sich in Einrichtungen der Jugendarbeit, der Kindertagesförderung oder der Familienbildung, während Hilfen zur Erziehung traditionell eher mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Wie kann in der Praxis Sozialer Arbeit vor diesem Hintergrund ein angemessenes und zeitgemäßes Verständnis der Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen entwickelt werden?

Zugleich verändern Prozesse einer weitreichenden Digitalisierung auch die Soziale Arbeit und stellt sie vor neue Herausforderungen; das betrifft nicht nur die stark veränderte – und auch den Alltag von Adressat*innen verändernde – Mediennutzung, sondern auch die Digitalisierungsprozesse in der institutionellen Bildung und Erziehung, die auf Arbeitsweisen und Arbeitsansätze in der Sozialen Arbeit zurückwirken. Was die Digitalisierung der Arbeitswelt für die Profession Soziale Arbeit ganz unmittelbar bedeutet, ist bislang nur wenig reflektiert. Was bedeutet die mit dem Begriff „Arbeit 4.0“ verbundene Vision einer weltweit vernetzten, selbstlernenden und digitalisierten Arbeitswelt für eine „Soziale Arbeit 4.0“? Wie sieht IT-unterstütztes sozialarbeiterisches, pädagogisches und therapeutisches Handeln aus? Steht der Sozialen Arbeit eine professionelle Revolution unter dem Vorzeichen der Digitalisierung bevor?

Die Jahrestagung 2018 der Gilde Soziale Arbeit will sich auf der Basis kritischer Bestandsaufnahmen und einzelner Analysen mit diesen Veränderungen beschäftigen. Die Auswirkungen der derzeitigen gesellschaftlichen Umbrüche und der Digitalisierung auf das Leben der Menschen sowie auf Profession und Disziplin Sozialer Arbeit bilden dabei die Schwerpunkte der Auseinandersetzung.

JT-2018-Bruechige Welten-Tagungsprogramm

Die Anmeldung erfolgt über das Haus Neuland.

Werkstatt: Flüchten oder Standhalten?

Werkstatt: Flüchten oder Standhalten?

Flüchten oder Standhalten? – Chancen und Nöte sich für eine menschenorientierte Soziale Arbeit zu engagieren!

Werkstatt für Sozialarbeiter*innen aus sozialen Diensten der Jugendämter am 02./03.03.2018 in Berlin

Veranstalter: Gilde Soziale Arbeit e. V. und ver.di, Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft

Gilde-Werkstatt 2018 – Fluechten oder Standhalten

Bundesweit ist in den Sozialen Diensten der Jugendämter der Notstand ausgebrochen (BAG ASD). Die Jugendämter berichten, dass 20 % und mehr der Stellen unbesetzt sind. Der Krankenstand beträgt teilweise zwischen 20 – 30 %. Die freien Stellen können in vielen Fällen nur mit Berufsanfängern besetzt werden. Die Fluktuation ist extrem hoch. In manchen Teams sind schon die dreijährig Beschäftigten die Dienstältesten.

Die originären sozialarbeiterischen Beratungsaufgaben können nicht mehr wahrgenommen werden. Hilfeplanung wird zu Lasten der AdressatInnen im Schnellverfahren gemacht. Die Beteiligung der AdressatInnen wird eingeschränkt oder ganz ausgesetzt (so in einem Landkreis in Sachsen öffentlich erklärt).

Aus dem einst fachlich und vom Status her hoch angesehenen Sozialen Dienst ist ein Notfall geworden.

Der einst hoch angesehene Soziale Dienst muss die Aufgaben unter Bedingungen erfüllen, die erfahrene SozialarbeiterInnen fliehen lassen, andere bleiben ratlos und resigniert zurück. In seinem Buch „Flüchten oder Standhalten“ erklärt der Sozialpsychologe Horst-Eberhard Richter: „Wir sind in Gefahr, uns unbewusst in ein Spiegelbild der uns manipulierenden Umwelt zu verwandeln.“ Die Frage bleibt nach den Überlebensstrategien für einen fachlich guten öffentlichen Sozialen Dienst und nach Strategien für die dort Beschäftigten.

„Sozialarbeiter*innen würden den Zugzwängen und dem vielfältigen Druck des hoheitsstaatlichen Verwaltungs- und Herrschaftsapparats weniger schutzlos ausgeliefert sein, wenn sie ihre unabweislichen hoheitsstaatlichen Verwaltungs- und Herrschaftsaufgaben aktiv und beherzt, staatskritisch, organisationskritisch und selbstkritisch angehen und gestalten würden.“ (Fritz Schütze 1996)

In der Werkstatt sollen nach klärenden Analysen erste Antworten für Strategien des Standhaltens diskutiert werden.

Programm:

Freitag, 02.03.2018

12:30 – 13:00 Ankommen

13:00 – 13:45 Mittagessen

14:00 – 14:15 Begrüßung

14:15 – 15:00 Bericht aus der Praxis eines ASD, Sprecher*in der Jugendamtsleitungen Berlin

Gildeamtstreffen und Planung der Jahrestagung 2018

Das Gildeamt hat sich im Juli getroffen, um den Plan für die Jahrestagung 2018 zu entwerfen. Wir hatten schöne gemeinsame drei Tage in der Sächsischen Schweiz Zeit, um uns ein Programm auf Basis der Rückmeldungen vorab einfallen zulassen. Der Plan steht nun und ist auf der Tür zu finden. Der Rahmen beinhaltet alternative Möglichkeiten. Eine offizielle Ankündigung bzw. eine „Safe-the-Date“ Information folgt in Kürze.

Euer Gildeamt

Beiträge für die Jahrestagung

Liebe Mitglieder und Interessierte der Gilde Jahrestagung 2017. Mittlerweile wissen wir, wie hoch die Teilnehmendenbeiträge für die Jahrestagung 2017 „Zurück in die Zukunft einer Offensiven Jugendhilfe!?“
Haus Neuland – Bielefeld – 25. – 27. Mai 2017 sind:

Kosten für die Tagung – inkl. Übernachtung und Verpflegung:
Mehrbettzimmer Economy (Studierende) 99,00 €
Mehrbettzimmer Economy 157,00 €
Doppelzimmer Komfort 202,00 €
Einzelzimmer Komfort (nur begrenzt) 247,00 €
Für Kinder 79,40 € inkl. Verpflegung und Übernachtung (Kinder bis 6 Jahre kostenfrei)
(Betreuungsbedarf bitte bei der Anmeldung angeben)
Kosten für einen Tag (mit Verpflegung) 64,00 €

Anmeldung bitte bis zum Sonntag, dem 16. April 2017 über Haus Neuland (Belegungscode: 25114):
https://www.haus-neuland.de/de/seminare

Zurück in die Zukunft einer Offensiven Jugendhilfe!? – Jahrestagung 2017

Haus Neuland – Bielefeld – 25.-27.Mai 2017

 

Kinder- und Jugendhilfe kann einerseits auf eine beispiellose Erfolgsgeschichte des Wachstums, der Differenzierung und Qualifizierung sozialpädagogischer Angebote in den letzten 25 Jahren blicken. Gleichzeitig scheint sie ihre Funktion der Gewährleistung von guten Bedingungen des Aufwachsens und der Bereitstellung ausreichender und qualifizierter Unterstützungsangebote für junge Menschen und deren Familien immer weniger zu erfüllen.

„Jugendhilfe wirkt getrieben zwischen ökonomischen Zwängen und politischen Zuschreibungen. Sie wird, unbedacht, zum Spielball unterschiedlicher, sich nicht selten widerstreitender Strategien in Bund, Ländern und Kommunen. Wer mit welchen Interessen die Jugendhilfe auf der Folie „tagesaktueller“ Konjunkturthemen steuert, bleibt diffus und intransparent.“ so die Autor_innen der Arbeitsgruppe „Jugendhilfe 2030“ (im Erscheinen). So können auch die Entwürfe für die gegenwärtig diskutierte Novellierung des SGB VIII kritisch gelesen werden – als eine Abschaffung zeitgemäßer Sozialpädagogik.

Von der Erfüllung des Grundanspruchs des SGB VIII, § 1: „Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“, scheint die Jugendhilfe weiter entfernt zu sein als 1990.

Trotz eines Ausbaus der Strukturen, Angebote und Einrichtungen mit derzeit ca. 700.000 Mitarbeiter_innen werden die Lebensinteressen der Heranwachsenden eher unzureichend berücksichtigt; vielmehr erhalten repressive Handlungsansätze neue Resonanz. Es scheint, als ob nicht die vorliegenden sozialwissenschaftlichen Erkenntnisse handlungsleitend sind, sondern Strategien der Anpassung, die auf die Kontrolle der Familien und eine Minimierung des Aufwandes für soziale Leistungen zielen.

Mit ihrer Jahrestagung 2017 will die Gilde Soziale Arbeit die Frage in den Mittelpunkt stellen, wie die Zukunft einer Offensiven Jugendhilfe aussehen kann. Offensive Jugendhilfe wird dabei verstanden als ein an den Lebensinteressen der Kinder, Jugendlichen und Familien konsequent ausgerichtetes gesellschaftliches Unterstützungssystem, das ausreichende Angebote für alle macht und damit dem Anspruch der Wahrnehmung öffentlicher Verantwortung für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen genügt.  Besonders diejenigen jungen Menschen sind auf Jugendhilfe angewiesen, die auf Grund mangelnder ökonomischer und sozialer Ressourcen sonst weder ihre individuellen Lebensmöglichkeiten entwickeln können noch zur aktiven Beteiligung am gesellschaftlichen Geschehen ermutigt werden.

Im Rahmen der Tagung wird bewusst auf den Diskurs um die Zukunft der Jugendhilfe im demokratischen Aufbruch der 1970er Jahre Bezug genommen. Dieser findet sich u.a. in dem Bericht „Mehr Chancen für die Jugend – zu Inhalt und Begriff einer offensiven Jugendhilfe“ wieder, welcher 1974 vom BMJFG herausgegeben wurde. Darin finden sich Leitlinien für eine moderne Jugendhilfe, entwickelt von einer Arbeitsgruppe des Bundesjugendkuratoriums.

Vier Schwerpunkte strukturieren das Programm der Jahrestagung:

  • Der Kampf um die Deutungshoheit in Jugendhilfe und Gesellschaft
  • Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen – Offensive Jugendhilfe als Deutungsrahmen für die Entwicklung des Jugendhilfesystems
  • Flüchten oder Standhalten
  • Strategien einer Offensiven Jugendhilfe